Sonntag, 30. November 2014

Markus 2,23-28: Der Herr des Sabbats (I)

23 Und es geschah, dass er am Sabbat durch die Saaten ging; und seine Jünger fingen an, im Gehen die Ähren abzupflücken.
24 Und die Pharisäer sagten zu ihm: Sieh, was tun sie am Sabbat, das nicht erlaubt ist?
25 Und er spricht zu ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er Mangel hatte und als ihn und die, die bei ihm waren, hungerte?
26 Wie er in das Haus Gottes ging zur Zeit Abjatars, des Hohenpriesters, und die Schaubrote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch denen gab, die bei ihm waren?
27 Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen geschaffen worden und nicht der Mensch um des Sabbats willen;
28 somit ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbats.
Markus 2,23-28

  1. Problemstellung: „Es ist nicht erlaubt“ (23-24)
Markus beschreibt folgende Begebenheit: Jesus geht mit seinen Jüngern durch ein Feld und die Jünger begannen – während sie da durch liefen – einzelne Ähren abzupflücken. Im Zusammenhang mit Vers 25 müsste man hier schlussfolgern, dass sie Hunger hatten. Das alles war aber gar nicht das Problem. Das Problem war, dass sie es an einem Sabbat getan haben, was laut Pharisäer vom Gesetz her nicht erlaubt war, weil es Arbeit ist (2. Mose 34,21; 4. Mose 15,32-36). Klar, die Pharisäer kannten das Gesetz genau und wussten, was man tun und lassen durfte. Vom Gesetz her hatten sie also Recht.

Schon als kleines Kind bekommt man diesen Satz zu hören: „Das ist nicht erlaubt.“ Natürlich ist es nicht erlaubt andere Menschen zu bestehlen oder sie gar zu töten. Diese sind nur zwei Beispiele, die unser zwischenmenschliches Zusammenleben sichern sollen. Diese Gebote kommen von Gott selbst (2. Mose 20). Er hat sie sich ausgedacht. „Sie sind doch gut und sinnvoll!“, würdest du vielleicht sagen. Ja, aber wenn das so ist, warum fällt es uns so schwer diese und vor allem auch andere Gebote zu befolgen? Warum lehnst du dich gegen den lebendigen Gott, deinen Schöpfer und dem Herrn von Himmel und Erde, auf und gehorchst seinem Willen nicht? Warum lebst du nicht ein Leben, wie es ihm gefällt?
Als jemand, der noch nicht an Jesus Christus gläubig ist, bedeutet das an Jesus Christus zu glauben. Daran glauben, was er getan hat: Er ist am Kreuz gestorben, um deine Schuld gegenüber Gott zu bezahlen, eben weil du ihn abgelehnt und dich gegen ihn aufgelehnt hast. Nur so – frei von Schuld – stehst du in Gottes Augen da als einer, der ihm gefällt.
Für jemand, der bereits an Jesus Christus glaubt: Ab dem Moment, wo du dein Leben Jesus übergeben hast, bist du vielleicht auch in die ein oder andere Situation gelangt, wo du gehört hast: „Es ist nicht erlaubt.“ – Prüfe das aus Liebe zu deinem Retter und Herrn Jesus in seinem Wort, der Bibel. Wenn er wirklich dein Retter und Herr ist, dann hat er einen Sinn dahinter, dass er dir gewisse Sachen enthält… und dafür ungemein mehr, viel mehr gibt: Ein Leben für die Ewigkeit in seiner Herrlichkeit!

  1. Antwort: Die Tat Davids (25-26)
Jesus hinterfragt die Gelehrte, ob sie denn die Begebenheit aus 1. Samuel 21,2-10 nicht kennen würden? Er fordert sie heraus („habt ihr nie gelesen“) und erinnert sie an einen Präzedenzfall: David kam zu Abimelech und forderte was zu essen. Dieser hatte nur Schaubrote da, die keiner essen außer den Priestern essen durfte (3. Mose 24,9). Doch David machte es so, denn er hungerte, so sagt uns Jesus!
Das Entscheidende daran ist, dass Gott diese Tat des Davids nicht verurteilte. Warum nicht? Weil die Bedürfnisse der Menschen, seiner Geschöpfe, Vorrang vor allen zeremoniellen Vorschriften haben!

Liebe drückt sich nicht darin aus, dass man seinen geistlichen Bruder oder seine geistliche Schwester hungern lässt (siehe auch Jakobus 2,15-16; 1. Johannes 3,17). Liebe ist praktische Tat, eine echte Willensentscheidung dem anderen zu helfen und nicht in irgendwelchen frommen, zeremoniellen Geboten festzuhängen.

  1. Schlussfolgerung: Jesus ist der Herr (27-28)
Ganz deutlich macht Jesus eine Sache klar: Es gibt den Sabbat, weil es den Menschen gibt. Der Sabbat, der siebte Tag, der Tag zum Ausruhen. Dieser Tag soll nicht irgendwelchen frommen Gesetzen unterliegen, welche die Menschlichkeit ausschließen, denn der Mensch ist nicht für diesen Tag geschaffen worden, sondern anders herum. Und wer hat Menschen und den Sabbat erschaffen? Gott (1. Mose 1) bzw. Jesus selbst (Kolosser 1,16-17)!

Jesus ist der Herr des Sabbats. Die Frage ist: Ist er auch dein persönlicher Herr? Hast du auf seine Liebestat am Kreuz reagiert und ihm geantwortet? Er wünscht sich, dass du seine Gnade im Glauben annimmst und um die Vergebung deiner Schuld bittest und ihm zu Herrn in deinem Leben machst! Jesus ist der Herr der ganzen Schöpfung – ist er auch dein Herr?