Samstag, 29. März 2014

Markus 1,40-45: Der Wille des Herrn ist das Entscheidende (II)

40 Und es kommt ein Aussätziger zu ihm, bittet ihn und kniet nieder und spricht zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen.
41 Und er war innerlich bewegt und streckte seine Hand aus, rührte ihn an und spricht zu ihm: Ich will. Sei gereinigt!
42 Und sogleich wich der Aussatz von ihm, und er war gereinigt.
43 Und er bedrohte ihn und schickte ihn sogleich fort
44 und spricht zu ihm: Sieh zu, sage niemand etwas! Sondern geh hin, zeige dich dem Priester, und opfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zu einem Zeugnis!
45 Der aber ging weg und fing an, die Sache eifrig zu verkünden und auszubreiten, so dass er nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an einsamen Orten, und sie kamen von allen Seiten zu ihm.
Markus 1,40-45

  1. Der deutliche Wille des Herrn für seinen Patienten (43-45)
Der Aussätzige wurde aufgrund des Willen Jesu und seiner göttlichen Macht geheilt („Ich will. Sei gereinigt!“). Jesus fügt dann etwas hinzu, was man vielleicht nicht direkt verstehen kann, was menschlich betrachtet vielleicht sogar völlig unverständlich ist. Jesus drohte dem Geheilten und schickte ihn weg, indem er ihm drei Aktionen mit auf den Weg gab: Er soll
  1. niemandem etwas sagen
  2. zum Priester gehen und sich ihm zeigen
  3. ein Opfer für seine Reinigung bringen.
Das ist der Wille Jesu, den er dem Geheilten mitgibt. Warum soll dieser Mann das genauso machen?
Jesus möchte nicht, dass Menschen nur wegen der Heilungen zu ihm kommen. Jesus geht es um den persönlichen Glauben jedes einzelnen, einfach weil er der ist, der er ist: Der Sohn Gottes, der Messias, der Retter der Menschen (dazu Matthäus 1,16; Johannes 3,16; 6,68). Vielmehr soll der Mann also hingehen und den Priestern ein Zeugnis sein! Er soll seinen nun gesunden Leib den Priestern zeigen (so will es das Gesetz: 3. Mose 13-14) und dem lebendigen Gott ein Opfer bringen. Zum Zeugnis der Macht Gottes, als Gehorsamsschritt gegenüber dem Gesetz und Jesus und eine Ehrerbietung im Opfer.

Kann das der Wille des Herrn sein? Vielleicht denkst du auch manchmal, dass Gott doch wirklich seltsame Gedanken hat. Dabei sind wir es, die Menschen, die so beschränkt in ihrer Sichtweise sind. Wir sehen immer nur einen kleinen Teil, können nicht in die Zukunft sehen. Gott kann! Gott weiß, was das Beste für jeden ist und er möchte es schenken, in seiner Weisheit, Liebe und Macht. Jeder, der Gott liebt, dem soll alles zum Besten dienen (Römer 8,28). Gott ist es, der viel höher denkt und dessen Wege weit über dem sind, wie wir sie jemals im Blick haben könnten (Jesaja 55,8-9). Gottes Wille ist echt und gut und vollkommen (siehe auch Römer 12,2). Die Frage ist: Lässt du dich darauf ein? Bist du bereit dich unter dem lebendigen Gott, deinem Schöpfer zu beugen? Dann bekenne ihm das und bitte um die Erkenntnis seines Willens – lebe danach zu seinem Wohlgefallen (Kolosser 1,9-12).

Es ist zum zerreißend spannend: Diese Aussage Jesu und die Gedanken des Geheilten. Wie reagiert er? Er ging weg, wie Jesus gesagt hatte, aber wir lesen nichts davon, dass er weiter das befolgt, was ihm aufgetragen wurde. Er pfiff auf den Willen des Herrn und verkündigte das, was mit ihm geschehen ist. Er wurde dem Herrn gegenüber ungehorsam. Gerade noch beugt er sich voll und ganz, in Demut und mit Vertrauen unter die Hand des Herrn Jesus und nun ist er voll und ganz dabei gegen seinen Willen zu handeln. Wahrscheinlich tat er es in bester Absicht, als Zeuge für Jesus. Doch für Jesus stellte dies ein Problem dar: Er konnte nicht mehr in die Städte gehen, weil er direkt bedrängt wurde. Sein Auftrag (siehe Markus 1,14-15) wurde verhindert, weil die Menschen zwar kamen, aber aufgrund des Geheiltwerdens, nicht aufgrund der Botschaft und der Person Jesus Christus.

Bist du schon zu Jesus gekommen? Was war deine Absicht? War es etwas tolles, was du von Jesus gehört hast oder warst du einfach neugierig? Worum ging es? In erster Linie geht es darum, mit Jesus in Kontakt zu treten, eine Beziehung zu ihm zu beginnen, welche im Glauben akzeptiert, was Jesus für dich am Kreuz auf Golgatha getan hat, welche ihn als Herrn akzeptiert. Alles andere sind weitere Schritte im Glauben – doch dieser erste Schritt, die Beziehung mit ihm aufzubauen, die ist lebensendscheidend! Lebst du mit Jesus in einer Beziehung, weil er dir deine Schuld vergeben hat und du an ihn glaubst?
Jesus wünscht sich nichts sehnlicher, als dass wir zu ihm kommen, dass jeder Mensch gerettet wird (siehe auch 1. Timotheus 2,4) und nach seinem Willen lebt. Warum nach seinem? Weil er der Schöpfer, der Erhabene, der ewige Gott ist, dem alle Ehre gebührt und dessen Heiligkeit, Gerechtigkeit und Liebe über allem Bestand hat. Er ist der, der regiert und der sieht – von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Samstag, 15. März 2014

Markus 1,40-45: Der Wille des Herrn ist das Entscheidende (I)

40 Und es kommt ein Aussätziger zu ihm, bittet ihn und kniet nieder und spricht zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen.
41 Und er war innerlich bewegt und streckte seine Hand aus, rührte ihn an und spricht zu ihm: Ich will. Sei gereinigt!
42 Und sogleich wich der Aussatz von ihm, und er war gereinigt.
43 Und er bedrohte ihn und schickte ihn sogleich fort
44 und spricht zu ihm: Sieh zu, sage niemand etwas! Sondern geh hin, zeige dich dem Priester, und opfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zu einem Zeugnis!
45 Der aber ging weg und fing an, die Sache eifrig zu verkünden und auszubreiten, so dass er nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an einsamen Orten, und sie kamen von allen Seiten zu ihm.
Markus 1,40-45

  1. Der überzeugte Glaube an den Willen Gottes (40-42)
Ein Mensch mit Aussatz kommt zu Jesus. Aussatz war damals eine Krankheit, die als unheilbar galt. Aussätzige waren Unreine, die sich also solche durch ihr Rufen „Unrein! Unrein!“ zu erkennen geben mussten (siehe die volle Erläuterung in 3. Mose 13 und 14).
Allein schon also, dass er zu Jesus, mitten in die Nähe von anderen reinen Menschen, kam. Aber für diesen Menschen gibt es etwas Wichtigeres als das Ansehen der Menschen: Er möchte wieder gesund werden und weiß ganz genau an wen er sich wenden muss! An Jesus, der schon viele Male seine göttliche Macht demonstriert hat (siehe Markus 1,16-39).

Kümmert es dich, was die Leute denken? Hast du Menschenfurcht? Es geht nicht darum, dass man extra verrücktspielt oder bewusst auffallen möchte. Sondern aus der Überzeugung heraus, d.h. aus dem Glauben heraus, dass Jesus kann, zu ihm kommen und klare Sache zu machen. Vielleicht warst du schon mal kurz davor dein Leben Jesus anzuvertrauen, aber irgendwas hielt dich davon ab? Lass dich nicht abhalten, es darf nur deine Rettung zählen und die bekommst du nur bei Jesus!

Erstaunlich ist die Geste dieses Menschen: Er kniet nieder und richtet in dieser Form als Untergebener seine Bitte an Jesus. Er beugt sich dem Willen des Herrn Jesus, was seine Aussage unterstreicht. Hier gehen Tat und Wort überein.
„Wenn du willst“ ist die beste Gebetsformel, die es nur gibt. Sie steckt voller Vertrauen, voller Demut und Unterwürfnis. Er vertraut Jesus völlig, dass er kann, daran hat er keinen Zweifel – und ob Jesus will, das überlässt er ihm. So ist übrigens auch Jesus: Er würde am liebsten den schweren Kelch des Leidens und Sterbens an sich vorrübergehen lassen, aber er weiß, dass jeder (!) Mensch ihn braucht und so legt er das Geschehen in seines Vaters Hände (Matthäus 26,39). So waren auch schon die Gefährten Daniels gut 600 Jahre vor dem Leiden Jesu, als sie dem babylonischem König Nebukadnezar auf seine Androhung des Feuerofens erwiderten: „Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns erretten; aus dem glühenden Ofen und aus deiner Hand, o König, kann er erretten. Und wenn er's nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, dass wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild, das du hast aufrichten lassen, nicht anbeten wollen.“ (LUT: Daniel 3,17-18)
Gott kann, wenn er will.

Dieser Mensch ist ein Vorbild für jedes gläubige Kind Gottes. Diese Abhängigkeit zum Vater im Himmel, die Unterwürfnis unter seinen Willen, die Demut, das Vertrauen darin, dass er kann – aber es hängt alles von seinem Willen ab (siehe auch Philipper 2,5-8). Davon soll das Gebet von einem Kind Gottes geprägt sein: Vertrauen, dass Gott kann, aber in allem Wünschen und Bitten in der Abhängigkeit von Gottes Willen (siehe auch 1. Johannes 5,14). Betest du so?

Jesu Reaktion war menschlich und göttlich zugleich. Dieses innere Mitgefühl (was natürlich Gott selbst hat; vgl. dazu z.B. Hosea 11,4ff) zeigt, dass Jesus Mensch ist: Er zeigt Mitgefühl zu seinem kranken Mitmenschen. Sein Wirken zeigt, dass er Gott ist, denn er heilt diesen Kranken von jetzt auf gleich. Der, der nicht berührt werden durfte und als unheilbar galt, wurde von Jesus geheilt. Göttliche Kraft ging von Jesus aus (vgl. dazu Lukas 8,46) und er heilte den Aussatz dieses Menschen. Er bestätigte noch durch seine Worte: „Ich will. Sei gereinigt!“
Markus bestätigt, dass der Aussatz sofort weg war und die Reinigung von statten gegangen ist. Jesus kann – und er wollte.

Der große Glaube des Mannes und die Bereitschaft sich unter den Willen des Herrn zu beugen bewegten etwas in Jesu Innerem. Hast du diesen Glauben und die Bereitschaft dich unter den Willen Gottes unterzuordnen? Konsequent, im ganzen Leben? Anders hat es der Prediger schon einige Jahrhunderte vorher als „die Hauptsumme aller Lehre“ (LUT: Prediger 12,13) bezeichnet: „Fürchte Gott und halte seine Gebote!“ – Gott respektieren, hoch von ihm denken und seinen Willen tun. Darum geht es, das ist das Wichtigste. Für Christen bedeutet es, die Liebe Jesu Christi durch seinen stellvertretenden Tod am Kreuz annehmen und sie erwidern: Ihm zu vertrauen und aus Liebe und Dankbarkeit zu ihm so leben, wie es ihm gefällt. Zu seiner Ehre – in allem!