Mittwoch, 22. Mai 2013

Philipper 4,7-9

Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus. - Übrigens, Brüder, alles, was wahr, alles, was ehrbar, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was liebenswert, alles, was wohllautend ist, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob gibt, das erwägt! Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und an mir gesehen habt, das tut! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein.
Philipper 4,7-9


Paulus kommt langsam zum Abschluss des Briefes. Es geht um den Frieden Gottes und um etwas Dreifaches:

1) Er übersteigt allen Verstand

2) Er wird die Herzen bewahren

3) Er wird die Gedanken bewahren

Wie eng verbunden sind die Begriffe Verstand, Herz und Gedanke. Der Friede ist etwas, das mit dem menschlichen Verstand nicht zu erfassen ist. Warum ist das so? Weil der Mensch keinen echten Frieden kennt – echter Frieden ist nur bei Gott zu finden (vgl. Epheser 2,14) und das ist nicht vorstellbar. Auf Gott bezogen ist Frieden das wichtigste, was der Mensch bekommen kann. Der Friede wird die Herzen der Gläubigen bewahren. Diejenigen, die den Frieden Gottes in ihrem Leben erfahren haben, werden durch denselben bewahrt und werden nicht mehr in Unfrieden gelangen, sondern haben eine innere Ruhe – gesichert in dem Wirken des Herrn Jesus Christus. Das Herz als das Lebensorgan des Menschen (vgl. die Wichtigkeit des Herzens mit Sprüche 4,23), biblisch gesehen der Sitz des Menschen von Wollen, Fühlen, Verstehen, und Glauben. Ganz eng damit verknüpft befinden sich die Gedanken (siehe Matthäus 9,4; Lukas 24,38; Hebräer 4,12). Auch sie werden bewahrt durch den Frieden Gottes, bewirkt durch Christus Jesus. Er ist der, durch den Frieden möglich ist.

Sehnst du dich nach echtem Frieden? Nicht den Frieden, ohne Krieg auf der Welt, sondern Frieden in dir! Mit Ruhe über die Fragen nach dem Sinn, nach der Schuldenvergebung, nach dem ewigen Leben. Diese Antwort findest du allein bei Jesus Christus. Er kann dir diesen Frieden geben, den Frieden Gottes. Dein Verstand kommt dabei vielleicht nicht mit, was nicht heißt, dass dieser aussetzt. Aber wenn du dich für ein Leben im Vertrauen auf Jesus Christus entscheidest, dann wird er dir seinen Frieden schenken, welcher dann wiederum dein Herz und deine Gedanken bewahrt.



Nun fügt Gott durch Paulus ein „Übrigens“ an. Das heißt nicht, dass das nur nebenbei gesagt wird, sondern durchaus immens wichtig ist. Es geht darum, wonach Christen streben sollen. Die Liste ist lang und immer wieder geht es um alles! Acht Dinge, die erwägt werden sollen:

1) Wahrheit

2) Ehrbarkeit

3) Gerechtigkeit

4) Reinheit

5) Liebesverdienst

6) Harmonie

7) Tugendhaftigkeit

8) Lob

Wenn es irgendetwas gibt, was wahr (nicht unehrlich / unzuverlässig) ist, dann soll das genommen werden / in Betracht gezogen werden. Wenn da was ist, was ehrenhaft bzw. zu achten ist (siehe auch Philipper 2,3), dann soll das in Betracht gezogen werden. Wenn es um die Gerechtigkeit geht, dann soll da eben auch der gerechte Weg (=Gottes Wille) eingeschlagen werden. Ebenso mit der Reinheit: Nur das Reine soll in Betracht gezogen werden. Auch in Sachen Liebe: Wenn irgendwer es Wert ist geliebt zu werden (und das ist jeder Mensch: Johannes 3,16), dann soll das getan werden (vgl. Matthäus 5,41ff; 22,37-39). Liebe bedeutet auch dem anderen die Wahrheit zu sagen. Das wiederum mündet in ein vollkommenes Streben nach Harmonie. Das, was als Tugend gilt, das soll getan werden. Alles was Lob verdient, soll gelobt werden.

Nach all diesen Dingen soll gestrebt werden – in dieser gefallenen Welt wird es niemals perfekt sein. Es ist wichtig für das Leben in der Welt, in der Gemeinde, in der Familie, überall. Das ganze Bestreben des Christenmenschen soll ein Verlangen nach den guten Dingen sein. Diese ganze 8er-Liste soll erwogen werden, immer, alles.


Ist das nicht etwas zu viel verlangt? Alles, immer?! Oh nein, das ist Gottes reiner und vollkommener Maßstab. Ja, das kostet Mühe und doch ist es die wunderbare Gabe seines Heiligen Geistes, der in dir lebt, wenn du sein Kind bist. Der Geist wirkt und vollbringt. Nicht, dass es dann perfekt wäre, denn wir meinen es ja immer besser zu wissen. Wir halten durch unsere egoistische Lebensweise den lebendigen Geist davon ab, das alles im Guten zu wirken!

So fasst Paulus diese acht Aufrufe in einem Vierfachen zusammen: All das Gute, was sie
1) gelernt
2) empfangen
3) gehört
4) an Paulus gesehen haben
sollen sie tun! Der klare Aufruf zur Praxis ist hiermit nochmal gegeben. Die Christen in Philippi haben viel gelernt und empfangen, sie haben viel gehört und viel vom Leben des Paulus gesehen. Frei nach dem biblischen Motto „prüft aber alles, das Gute haltet fest!“ (1. Thessalonicher 5,21) sollen sie all das, was sie über die Sinne aufgenommen haben, prüfen und das Gute auch umsetzen!
Darin wird natürlich der Gott des Friedens auch mit ihnen sein, denn es ist der Gott, der gut ist (Markus 10,18) und von dem alles Gute und Vollkommene kommt (Jakobus 1,17).

Lebst du bereits in einer Beziehung mit dem Gott des Friedens? Das ist die wichtigste Frage, denn alles andere schließt sich daran an. Christliches Leben bringt dich kein Stück weiter zu Gott oder in die Ewigkeit, denn alles was zählt ist seine Gnade und dein Glaube zu deiner Gerechtigkeit vor Gott! Doch wenn du bereits zu ihm gehörst, dann lass dich durch diese Worte Gottes ermuntern, das Gute zu erwägen und umzusetzen. Für den Herrn und seine Ehre!