Samstag, 16. März 2013

Philipper 4,4-6

Freut euch im Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freut euch! Eure Milde soll allen Menschen bekannt werden; der Herr ist nahe. Seid um nichts besorgt, sondern in allem sollen durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden;
Philipper 4,4-6

Gerade ermahnt Paulus noch zur Liebe, zur Achtsamkeit und zum gemeinsamen Kampf und nun schwenkt er über in das Brief-Thema: Die Freude. Die Freude, die nichts Kurzlebiges ist, die nichts Oberflächliches ist. Echte Freude ist Frucht des Heiligen Geistes (siehe Galater 5,22-23). Echte Freude ist im Herrn zu haben bzw. durch ihn möglich, d.h. im Leben mit dem Herrn Jesus Christus. Und darum ist diese nicht oberflächliche Freude auch allezeit möglich, in jeglichen Situationen, in sämtlichen Lebenslagen. Freude im Leid ist möglich, in dem Herrn Jesus Christus, in der Gemeinschaft mit ihm. Ich erinnere nocheinmal (siehe Philipper 3,1-3): Der Schreiber dieses Briefes sitzt im Gefängnis! Und trotzdem ruft Paulus nochmal dazu auf: Freut euch!

Kennst du diese Freude? Möchtest du diese Freude erleben? Dann ist es wichtig zu begreifen, dass diese nur bei Jesus zu finden ist. Jesus, der aber nicht einfach Freude spendiert, wie ein Wunschautomat, sondern da echte Freude „Frucht des Geistes“ ist, ist das erst möglich, wenn du eine Beziehung mit Jesus Christus eingegangen bist. Erst, wenn deine Sünden durch ihn vergeben sind und er auch dein Herr geworden ist, bekommst du den Heiligen Geist, welcher in dieser Beziehung Frucht wirkt! Um zu dieser Freude zu gelangen ist also eine Umkehr zu Jesus Christus notwendig, aber Achtung: Die Freude soll nicht die Motivation der Umkehr werden!

Weiter geht es mit den konzentrierten Abschluss-Ermahnungen: „Eure Milde soll allen Menschen bekannt werden“ – ja, warum das denn? Menschen, die mit Christus leben, sollen eine Milde an den Tag legen, die seinesgleichen sucht! Echte Milde ist aber ebenso von Gott geschenkt. Aber was ist denn eigentlich Milde? Es hat was mit Freundlichkeit und Sanftmut zu tun. Steckt dahinter etwa ein „alles mit sich machen lassen“, ein „alle Befehle blind ausführen und freundlich bleiben“? Nein, das gewiss nicht! Aber eine demütige Haltung, eine friedvolle, sanfte Art, die eben völlig im Gegensatz zum Weltgeschehen agiert: Nicht mit ausgestreckten Ellbogen um jeden Preis nach vorne kämpfen!
Gleichzeitig steht hier im Zusammenhang die Erinnerung, dass der Herr nahe ist. Ja, er kann zu jederzeit wiederkommen und die Gläubigen nach Hause rufen. Die Hoffnung darauf darf nie verloren gehen, die Erinnerung für alle Menschen daran ebenso wenig!

Lebst du schon mit dem Herrn? Wenn ja, wie ist deine Art, die du Tag ein Tag aus lebst? Erkennen Menschen in deinem Leben eine Gott-geschenkte Milde? Oder versuchst du um jeden Preis nach vorne oder in den Mittelpunkt zu rücken? Menschen sollen erkennen, was es bedeutet demütig zu sein und friedevoll und sanft den Weg zu meistern; an des Meisters Hand! Denn er kommt!

Ein letzter Aufruf  für diesen Teil: „Seid um nichts besorgt“. Puh, was für eine Aufforderung des Paulus und doch ist das kein Einzelfall in der Bibel (siehe z.B. Matthäus 6,24-34; 1. Petrus 5,7). Gibt es ein Leben ohne Sorgen? Nein! Die Frage ist, wie gehen wir mit den Problemen um, die dahinterstecken, also die uns Sorgen bereiten? Lassen wir uns davon einnehmen und sorgen uns um jede Kleinigkeit? Oder können wir dem Herrn Jesus Christus alles anvertrauen und es seinen guten Händen anbefehlen? Das ist auch kein Aufruf zu Faulheit, indem man alles abschiebt und sich zurücklehnt. Nein, und doch ist der klare Aufruf alle Anliegen vor den Herrn zu bringen. Im Gebet, dem Reden mit Gott, darin mit Flehen, dem ernsten und tiefen Erbitten von etwas. Die Sorgen sollen vor Gott gebracht werden. Er lässt keinen seiner Kinder damit alleine. Aber er wünscht sich von seinen Kindern, dass sie aufpassen, zusehen und erkennen, dass Gott selbst eingreift und ihm dafür aller Dank gebührt.

Wie oft kämpfen wir mit Sorgen und Nöten? Sind wir nicht oft davon umgeben, mal größer mal kleiner? Gott ist die erste Anlaufstelle für seine Kinder. Das bedeutet nicht, dass all unsere Sorgen auf einmal verschwinden, aber Gott kümmert sich darum und gibt Gelassenheit, er beruhigt und stärkt die Herzen, er tröstet die Niedrigen. Bei allem Flehen und Wollen, dürfen wir aber eines nicht vergessen: Den Dank! Danken dafür, dass er Herr die Sorgen wegnimmt und eingreift in jede individuelle Menschengeschichte. Danken, dass er die Ruhe und die Kraft für Sorgenzeiten schenkt. So spricht Gottes Wort zu uns: „alle eure Sorge auf ihn werft! Denn er ist besorgt für euch.“ (1. Petrus 5,8).

Donnerstag, 7. März 2013

Bibeltage - 1. Mose 29-36

Und wieder einmal sind die Bibeltage in Hannover vorbeigeflogen (www.bibeltage.de). Am vergangenen Wochenende durften viele Teilnehmer den 4. Teil der Patriarchen-Berichte hören. Dieses Mal ging es um die Kapitel 29-36 und damit hauptsächlich um Jakob. Es waren mal wieder die Referenten Dr. Kai Soltau (http://www.evak.at/index.php?id=91) und Dr. Wolfgang Nestvogel (www.wolfgang-nestvogel.de). Hier nun einige Punkte, die mich aus dem Leben Jakobs berührt und ermutigt haben:

  • Am Ende zählt
    • der Glaube (1. Mose 12,1-3; 15,6; 37,1)
    • das souveräne Handeln Gottes (1. Mose 29,31-30,24)
    • die Erwählung Gottes (1. Mose 25,23; Römer 9,13 und Maleachi 1,2-3; Edom: 4. Mose 4+24 und Klagelieder 4)
  • Der ausgesparte Patriarch Isaak ist durch Gottes Gnade erwählt worden (1. Mose 26,4ff)
  • Der Hebräer gebraucht einen interessanten Parellelismus:
    • Brunnenbegegnungen (1. Mose 24,10-23 zu 1. Mose 29,1-14)
    • Sündige Betrügereien (1. Mose 25,27-34; 27,1-29 zu 1. Mose 29,15-30)
    • Unfruchtbarkeiten (1. Mose 11,30-21,21 zu 1. Mose 29,31-30,24)
    • Exile (1. Mose 29,1-31,55 zu Israels Exil: Siehe z.B. Daniel, Hesekiel etc.)
  • Gott erwählt souverän und seine Verheißungen bleiben bestehen (1. Mose 24,17-18) – auch heute noch!
  • Gott handelt souverän und kommt an sein Ziel, trotz aller Missstände (1. Mose 29,31; 30,25-42; 35,1ff)
  • Jakob weiß dem Versprechen Gottes nach, wo er hingehört (1. Mose 30,25-26) – kennen wir Gottes Bestimmung für uns, unser Ziel, unseren Auftrag?
  • Am Ende zählt Gott
    • Gott schaut auf seine Kinder, er ist real und spricht zu ihnen, er führt sie Schritt für Schritt (1. Mose 31,3.11-13) – hören wir auf Gottes rufen (1. Mose 31,4ff)?
    • Wer ist der entscheidende Faktor deiner Biographie? Ist es Gott, der Retter und Herr (1. Mose 31,13)?
    • Rechne mit Gott, denn er greift nach seinem souveränen Willen ein und kümmert sich um seine Kinder (1. Mose 31,24)
    • Gott ist für Jakob und für seine Kinder im Allgemeinen (1. Mose 31,42), er steht voll auf ihrer Seite
  • Ist unser Kampf hier auf der Erde Gottes Kampf? Es ist Gottes Heerlager bzw. Gott selbst, das / der für uns kämpft (1. Mose 32,2-3)
  • Der Weg zur Erneuerung
    • Jakob selbst musste den Weg gehen (1. Mose 32,22-25) – Bekehrung ist eine Sache alleine zwischen dir und Gott
    • Jakob wurde zerbrochen (1. Mose 32,26) – Gott berührt uns am wundesten Punkt, dass wir selbst „zerbrechen“ und unsere Schuld eingestehen
    • Jakob handelt entschlossen und will die Erneuerung, also hier den Segen (1. Mose 32,27) – bleiben wir mit Entschlossenheit dran, wenn Gott uns berührt hat und fordern Gottes Gnade ein?
    • Jakob (=Betrüger, Überlister) erkennt sich selbst (1. Mose 32,28) – erkennen wir vor Gott, dass wir nichts von ihm wissen wollen und uns eine riesige Schuld ihm gegenüber aufgeladen haben? Die eigene Schuld vor Gott zugeben, damit Gott ein neues Herz schenken kann (z.B. 5. Mose 30,6)
    • Jakob bekam eine neue Identität (1. Mose 30,29) – wenn wir Christus vertrauen und uns von ihm retten lassen bekommen wir eine neue Identität: In Christus (z.B. 2. Korinther 5,17 oder Galater 2,20)
  • Die Frucht der Erneuerung
    • Jakob musste begreifen, dass das wirkliche Problem eine Herzensangelegenheit war: Die Beziehung zu Gott (1. Mose 33,1-11); fortan versuchte er nach Gotte Maßstäben zu handeln
    • Jakob trat von nun an demütig und wertschätzend auf (1. Mose 33,1-4)
    • Jakob erkannte auch Schuld in der zwischenmenschlichen Beziehung (1. Mose 33,10-11)
    • Jakob lebte in Gottesfurcht und verließ sich ganz auf Gottes Gnade (1. Mose 33,5.11)
    • Jakob baute auf Gottes Verheißungen und handelte im Vertrauen auf Gott (1. Mose 33,12-20)
  • Es ist wichtig bei Sünde und falscher Tat nicht zu schweigen, sondern zu prüfen und für Gottes Weg einzustehen (1. Mose 34,1-31)
  • Gottes Beziehung zu den Menschen ist geprägt von überschäumender Gnade und Treue (1. Mose 35,5-15)
  • Gott ist der treue Hirte, der über seine Schafe wacht (1. Mose 48,15)

Mögen diese paar Stichworte reichen um das Wort Gottes weiter zu studieren. Die Bibel ist nicht einfach ein Buch, sondern Gottes lebendige, autoritäre, niedergeschriebene Offenbarung – sie ist lebendig und wirksam (Hebräer 4,12) – vertrauen wir Gott und seinem Wort? Und auch jetzt ist schon der Termin der nächsten Bibeltage bekannt: 07./08.09.2013! Mögen durch das Studium der Bibel noch viele Menschen gerettet und verändert werden.