Donnerstag, 17. November 2011

Philipper 2,3-4

Nichts aus Eigennutz oder eitler Ruhmsucht tut, sondern dass in der Demut einer den anderen höher achtet als sich selbst; ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern ein jeder auch auf das der anderen!
Philipper 2,3-4

Nun geht es weiter in die Praxis rein. Es geht ans Eingemachte! Es geht direkt auf das Herz des Menschen zu. Es geht direkt an des Menschen Ehre. Gott fordert durch Paulus die Christen auf, nicht die Werke zur eigenen Ehre oder zum eigenen Nutzen zu tun. Die Werke, die in Gottes Reich getan werden, die an anderen Menschen getan werden, sollen nur aus einem Grund vollbracht werden: Zur Ehre Gottes!

Ist dir das bewusst, dass es hier gar nicht um dich geht? Es geht nicht um dich oder mich, sondern einzig und allein um den Herrn! Er fordert dich auf, ihn zu lieben und auch deinen Nächsten. Wie oft tun wir Dinge, wo wir uns profilieren wollen? Wo suchen wir nicht die Ehre des Herrn? Wir sollten es zu unserem Gebet machen, dass wir der Ehre des Herrn nicht im Wege stehen und sie viel mehr suchen!

Den Nächsten lieben… das meint auch eine eigene Demut zu besitzen, die sich tief verbeugt und wo sich das Herz weit unten aufhält. Nur so kann der andere höher geachtet werden, als man sich selber sieht. Nur können wir dem anderen dienend begegnen und auf seine Nöte, Probleme und Bedürfnisse sehen.

Ist das nicht herausfordernd? Fast durchgehend wird heute vom Zeitgeist gelehrt, dass man sich durchsetzen muss, dass man die Ellebogen einsetzen muss, vielleicht auch mal was Krummes in Kauf nehmen muss. Es wird gesagt, dass man auf sich schauen soll und man selbst der Wichtigste und Nächste ist. Das widerspricht vollkommen der biblischen Lehre: Zuerst auf Gott zu sehen (ihn lieben) und dann auf den anderen. Kommen wir da nicht zu kurz? In Vers 4 gibt es das kleine Wort „auch“ - natürlich sollen wir uns nicht so weit verausgaben, dass wir runtergekommen und völlig ausgebrannt daher kommen. Es ist auch wichtig, dass man seine eigenen geistlichen Bedürfnisse im Blick hat und die Zeit und Ruhe mit Gott hat. Aber im praktischen Dienen und Helfen geht es allein darum Gott die Ehre zu geben und dem anderen zu dienen!

Dienstag, 1. November 2011

Philipper 2,1-2

Wenn es nun irgendeine Ermunterung in Christus gibt, wenn irgendeinen Trost der Liebe, wenn irgendeine Gemeinschaft des Geistes, wenn irgendein herzliches Mitleid und Erbarmen, so erfüllt meine Freude, dass ihr dieselbe Gesinnung und dieselbe Liebe habt, einmütig, eines Sinnes seid,
Philipper 2,1-2

Paulus fährt fort in seinem Brief und steigt ein in das freudige und großartige Gemeindeleben mit Christus. Er spricht hier von vier verschiedenen Bedingungen, die aber bestimmt auch so gelebt werden; nicht in Perfektion aber in Gottes Gnaden wachsenden Bedingungen. Wenn es da Ermunterungen oder Ermahnungen in Christus gibt, dann ist das klasse! Wenn Christen sich ermuntern und auf Christus hinweisen, von ihm zeugen und ermahnen / ermutigen den Weg der Gottesfurcht zu beschreiten. Die erste Bedingung.

Ja, das ist wahrlich toll, wenn das ein alltäglich, gelebter Ablauf ist. Wenn die geistlichen Geschwister sich täglich umeinander bemühen, um die anderen zu ermuntern. Man sieht sich vielleicht nicht täglich, aber es gibt viele Möglichkeiten eine Botschaft zu hinterlassen: Ermunterung durch Gottes Wort! Das gibt es und das ist gut!

Den Trost der Liebe und die Gemeinschaft des Geistes: Bedingungen zwei und drei. Anheizen zur Liebe, ermutigen in Liebe, aber auch liebend trösten in schweren Zeiten. Dabei gilt es auch immer wieder die Gemeinschaft des Geistes zu suchen. In dem einen Geist kommt die Gemeinde zusammen – so soll es sein! In der Gemeinschaft des Geistes zu leben heißt auch danach zu fragen, was Gott möchte und danach zu trachten und ihm die Ehre zu geben; Gott, der den Heiligen Geist gegeben hat.

Ist das nicht großartig? Wie ist es bei dir? Ist da ein tröstendes Wort an der Tagesordnung oder ist es eher eine kühle Umarmung? Der Geist der Gemeinschaft soll herrschen und er soll regieren, da wo wir sind und dann wird auch die Liebe regieren! Ist das nicht klasse? Wollen wir nicht uns nicht dafür einsetzen?

Auch herzliches Mitleid und Erbarmen sollen vorhanden sein: Die vierte Bedingung. Etwas Wichtiges, ja sehr Wichtiges. Gott ist voller Erbarmen (siehe Nehemia 9 und Hosea 11) und die Evangelien berichten, dass Jesus voller Mitleid ist (er wurde innerlich bewegt: Matthäus 14,14). Ein im Bauch definierter Zustand (wörtl. die Eingeweide kehren sich um), da wo Gefühle platziert sind. Das ganze Innere ist erregt und man möchte helfen, dienen und leidet mit dem anderen mit; mit seinem ganzen Sein!

Ist das auch deine Gesinnung? Hast du die Augen offen für Menschen, die Hilfe brauchen? Bist du Träger von Mitleid und Erbarmen in der Gemeinde? Wenn nein, warum nicht? Mit dem anderen mitfühlen, ihn zu trösten und ihm zu dienen wird Freude bringen, garantiert!

Das alles ist Grund zur Freude für den Paulus. Die Freude – der Grundtenor dieses Briefes – sticht wieder einmal durch. Logisch: Wenn diese Eigenschaften eine Gruppe prägen, wenn sie in Liebe ermuntern, ermahnen und Mitleid und Erbarmen herrschen, wenn sie geprägt sind vom Heiligen Geist, dann ist das Grund zur Freude. Und Paulus wünscht sich sehr, dass die Freude vollkommen wird. Er wünscht sich, dass das, was er soeben geschrieben hat, in der Praxis gelebt wird: Es soll eine Einmütigkeit vorherrschen, die auf der Wahrheit der Bibel gegründet ist. Gottes Wort steht im Mittelpunkt und darin soll Einmütigkeit herrschen und in Liebe gelebt werden (weitere Praxisteile ab Vers 3).

Freude, immer wieder Freude. Wollen wir nicht auch dahin gelangen auf Basis der Schrift zu einer vollkommenen Freude gelangen, dadurch dass wir eines Sinnes sind und in Liebe miteinander umgehen? Es ist so leicht gesagt, aber ein schwerer Weg. So können wir all das nur an Jesus Christus abgeheben, den Herrn und das Haupt der Gemeinde. Er möge Gnade schenken, dass wir immer weiter dahin wachsen. Zu einer völligen Liebe und einer völligen Einmütigkeit hin zu einer vollkommenen Freude!